Herzlich Willkommen beim Energiekompass!
Der Energiekompass begleitet Sie zielgerichtet durch das Planungs- und Bewilligungsverfahren, indem er Ihnen aufzeigt, welche Schritte nach dem Raumplanungsgesetz (RPG) erforderlich sind, damit eine neue Energieanlage erstellt werden kann.
Interessieren Sie sich für eine bestimmte Technologie? - In den Registerkarten finden Sie spezielle Bestimmungen und konkrete Anwendungsbeispiele für Anlagen zur Produktion von Strom und Wärme aus den fünf erneuerbaren Energiequellen Sonne, Wasser, Wind, Biomasse und Geothermie.
Haben Sie eine bestimmte Frage? - Die Navigation links ermöglicht es Ihnen, direkt zum betreffenden Schritt zu gelangen.
Ansonsten führt Sie der Energiekompass nun Schritt für Schritt durch das Planungs- und Bewilligungsverfahren. -> Los gehts!
Disclaimer: Die Inhalte dieser Webseite werden mit grösster Sorgfalt erstellt und aktualisiert. Wir sind stets bestrebt, hier die aktuelle Gesetzgebung und bundesgerichtliche Rechtsprechung wiederzugeben. Dennoch können wir für den Inhalt dieser Webseite keine Haftung übernehmen. Letzte Änderungen am 07.02.2019.
Solarenergie
Ein kurzer Überblick zur Technologie...
Solaranlagen nutzen die Sonnenenergie, welche in Form von Licht und Wärme auf die Erdoberfläche trifft.
Photovoltaikanlagen
Dabei wird unterschieden zwischen Photovoltaikanlagen (PVA) und Sonnenkollektoren:
- Photovoltaikanlagen (PVA) wandeln Lichtenergie in elektrische Energie um. So erzeugen sie Strom, welcher entweder direkt im Gebäude verbraucht wird (Eigenverbrauch) oder ins Stromnetz eingespiesen wird.
- Sonnenkollektoren erzeugen Wärme, sei dies zur Warmwasseraufbereitung oder zur Heizungsunterstützung.
Typischerweise werden Solaranlagen auf Hausdächern oder anderen Gebäudeteilen (Balkongeländer, Fassade) installiert. Eine weitere Installationsart sind freistehende Solaranlagen und Solaranlagen, die auf Lawinenverbauungen, Lärmschutzwänden, etc. montiert werden. Je nach Installationsart kommen andere Vorschriften zur Anwendung.
Sonnenkollektoren
Sonnenkollektoren erzeugen Wärme, sei dies zur Warmwasseraufbereitung oder zur Heizungsunterstützung.
Erdwärme
Ein kurzer Überblick zur Technologie…
Erdwärmenutzungsanlagen nutzen die thermische Energie, welche unterhalb der Erdoberfläche vorhanden ist. Dabei wird nachfolgend zwischen folgenden drei Anlagetypen unterschieden:
Erdwärmesonden (EWS)
Erdwärmesonden funktionieren nach folgendem Prinzip: In einem ca. 200 m tiefen Wärmeübertragerrohr zirkuliert eine Wärmeträgerflüssigkeit, welche durch Wärmeübertragung die Temperatur des umliegenden Untergrunds aufnimmt und an die Erdoberfläche transportiert. Dort wird die gewonnene Wärme durch eine Wärmepumpe aufgewertet, so dass sie als Heizenergie verwendet werden kann. EWS können umgekehrt auch zur Erzeugung von Kühlenergie genutzt werden.
Grundwasserwärmepumpen (GWWP)
Grundwasserwärmepumpen (GWWP) nutzen die im Grundwasser gespeicherte thermische Energie. Aus einem ca. 10-50 m tiefen Bohrloch wird Grundwasser an die Erdoberfläche gepumpt, um es dort (i.d.R. nach Aufwertung durch eine Wärmepumpe) als Heizenergie oder als Kühlenergie zu nutzen. Das thermisch genutzte Grundwasser wird entweder wieder zurück in den Untergrund zurückgegeben (sog. "Doublette") oder in ein Oberflächengewässer geleitet (sog. "Singlette").
Petrothermale Tiefengeothermieanlagen
Petrothermale Tiefengeothermieanlagen (Stimulierte Geothermische Systeme, SGS) nutzen die im Gestein gespeicherte Erdwärme in einer Tiefe von ca. 3'000-5'000 m. Aufgrund der hohen Temperaturen in dieser Tiefe kann die gewonnene Wärme nicht nur als Heizenergie, sondern auch zur Stromproduktion verwendet werden.
Für die Erstellung einer petrothermalen Tiefengeothermieanlage wird zunächst eine ca. 3‘000-5‘000 m tiefe Bohrung erstellt. Vom Endpunkt der Bohrung aus wird das Gestein durch (hydraulische) Stimulation geklüftet. Danach wird eine zweite tiefe Bohrung erstellt, so dass schliesslich Wasser durch das geklüfte Gestein gepumpt werden kann. Dabei nimmt das Wasser die im umliegenden Gestein gespeicherte Erdwärme auf und transportiert die gewonnene Wärme an die Erdoberfläche.
Hydrothermale Tiefengeothermieanlagen
Hydrothermale Tiefengeothermieanlagen funktionieren nach dem selben Prinzip wie Grundwasserwärmepumpen. Im Unterschied zu den Grundwasserwärmepumpen wird dabei jedoch die im Grundwasser gespeicherte gespeicherte Erdwärme aus einer Tiefe von ca. 3‘000-5‘000 m genutzt.
Aufgrund der grossen Tiefe ist das geförderte Grundwasser so heiss, dass es sich zur Stromproduktion eignet. Um den Durchfluss des Grundwassers zu verbessern, können die bestehenden Durchflusswege ähnlich wie bei den petrothermalen Tiefengeothermieanlagen durch Stimulation erweitert werden, wobei aber andere Verfahren zum Einsatz kommen (v.a. chemische Stimulation).
Wasserkraft
Ein kurzer Überblick zur Technologie...
Wasserkraftwerke nutzen die Bewegungsenergie, die daraus entsteht, dass Wasser aufgrund der Schwerkraft nach unten fliesst. Es werden folgende drei Anlagetypen unterschieden:
Laufkraftwerke
Laufkraftwerke nutzen die Bewegungsenergie, welche aus der Strömung eines Fliessgewässers entsteht. Dazu wird Wasser aus dem Fluss auf die Turbinen geleitet. Das turbinierte Wasser wird danach wieder dem Fluss zugeführt
Speicherkraftwerke
Bei Speicherkraftwerken wird das Wasser zunächst in einem Stausee gesammelt. Erst bei entsprechender Nachfrage wird das Wasser über eine Druckleitung zur tiefer gelegenen Turbine geleitet. Das turbinierte Wasser wird danach in ein Oberflächengewässer (Fluss) geleitet.
Pumpspeicherkraftwerke
Pumpspeicherkraftwerke funktionieren zunächst gleich wie die Speicherkraftwerke: Wasser wird in einem Stausee gesammelt und bei grosser Stromnachfrage turbiniert. Im Unterschied zum Speicherkraftwerk wird das turbinierte Wasser aber nicht in ein Fliessgewässer abgeleitet, sondern in einem zweiten Stausee gesammelt. So kann das Wasser zu einem späteren Zeitpunkt, bei geringer Stromnachfrage, aus dem unteren Stausee wieder in den oberen Stausee gepumpt werden. Das Pumpspeicherkraftwerk funktioniert wie eine Batterie und trägt dazu bei, Angebot und Nachfrage im Stromnetz auszugleichen.
Bei allen drei Anlagetypen wird anhand der mittleren mechanischen Bruttoleistung zwischen Grosswasserkraftwerken (> 10 MW) und Kleinwasserkraftwerken < 10 MW) unterschieden.
Windenergie
Ein kurzer Überblick zur Technologie...
Windenergieanlagen (WEA) wandeln die kinetische Energie des Windes in elektrischen Strom um. Je nach Gesamthöhe der WEA unterscheidet man zwischen folgenden drei Anlagetypen:
Grosswindanlagen
Grosswindanlagen haben eine Gesamthöhe von mehr als 30 m. Windenergieanlagen, die heute in der Schweiz gebaut werden, weisen i.d.R. eine Gesamthöhe von ca. 150 m und eine installierte Leistung von ca. 2'000- 3'000 kW auf.Die Grosswindanlagen werden weiter unterschieden in Einzelne WEA und Windparks:
Kleinwindanlagen
Kleinwindanlagen haben eine Gesamthöhe von weniger als 30 m und weisen eine installierte Leistung von 5-30 kW auf. Es gibt aber auch Kleinwindanlagen, die trotz der geringen Höhe eine hohe Leistung aufweisen, so z.B. die Kleinwindanlage Gamplüt bei einer Gesamthöhe von 30 m eine installierte Leistung von 100kW.
Zur Frage, wann Kleinwindanlagen überhaupt sinnvoll sind, siehe den Flyer des IUNR Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen.
Mikrowindanlagen
Mikrowindanlagen werden auf Gebäuden installiert und haben eine installierte Leistung von ca. 5 kW.
Bioenergie
Ein kurzer Überblick zur Technologie…
Bioenergieanlagen nutzen die Energie aus organischem Material wie Holz, Hofdünger oder Lebensmittelresten. Aus Biomasse können Wärme, Strom und Treibstoff gewonnen werden.
Biogasanlage
Mit einer Biogasanlage kann Strom und Wärme produziert werden. Hierfür wird die Biomasse zunächst für 30-40 Tage fermentiert, so dass daraus Biogas entsteht. Dieses Gas wird anschliessend einem Verbrennungsmotor zugeführt, wo mit einem Generator Strom produziert wird. Die Abwärme, welche bei der Stromproduktion entsteht, wird zu einem Teil für den Fermentierungsprozess verwendet. Die verbleibende Abwärme kann in ein Fernwärmenetz eingespiesen werden. Alternativ zum Verbrennen kann das Biogas - nachdem ihm das CO2 entzogen worden ist - in ein lokales Gasnetz eingespeist werden.
Holzheizkraftwerk
In einem Holzheizkraftwerk (HHKW) werden Strom und Wärme produziert. Hierfür werden Holzabfälle verbrannt und mit der dadurch erzeugten Wärme Wasser zum Sieden gebracht. Der so entstehende Wasserdampf treibt eine Turbine mit Generator an, welcher Strom produziert. Die bei der Stromproduktion anfallende Abwärme kann in ein Fernwärmenetz eingespiesen werden.
Holzschnitzelheizung
In einer Holzschnitzelheizung werden Holzschnitzel verbrannt und dadurch Wärme erzeugt. Diese Wärme wird entweder direkt im Gebäude verwendet oder in ein Fernwärmenetz eingespiesen.